Regensburg – 18 Läuferinnen und Läufer des Vereins zu Gast beim der Fürstin Gloria von Thurn und Taxis in Regensburg Nach gut drei Monaten Vorbereitungszeit, war es am Wochenende von 10. bis 12. Mai 2013 dann soweit. Die hoch motivierten Mitglieder von Lauftreff SC Unterpfaffenhofen/Germering machten sich auf den Weg zum Marathon nach Regensburg – den diesjährigen Saisonhöhepunkt.
Im Vorfeld der Veranstaltung hatten sich mehr als 20 Teilnehmer rund um den neuen Abteilungsleiter Heinz Schmid für die Disziplinen Marathon, Halbmarathon und Viertelmarathon angemeldet. Damit lagen Sie erfreulicherweise deutlich über den Marken des Vorjahres. In einer Abstimmung Ende 2012 wurde der Austragungsort Regensburg mit deutlicher Mehrheit gewählt. Das führte in Folge dessen auch zu einer großen Resonanz, da hier alle Teildisziplinen abgelegt werden konnten.
Wie es allerdings meistens so ist, gab es kurz vor den Saisonhöhepunkt doch noch einige Umstellungen – in Einzelfällen sogar wenige Tage vor dem Start. Zu den Änderungen und Absagen trugen hauptsächlich Verletzungen bei, die sich in der Marathonvorbereitung zugezogen wurden.
So mussten beispielsweise der ehemalige Abteilungsleiter Temel Ayanoglu, Klaus Hess und Stefan Liese kurzfristig passen. Die Enttäuschung war ihnen anzusehen. Zumindest Stefan Liese konnte während des Marathons als unermüdlicher Motivator auf den Fahrrad noch aktiv ins Geschehen eingreifen.
Trotz alledem brachte der SCUG noch eine schlagkräftige Truppe von 18 Teilnehmern an den Start. Dazu kamen noch zahlreiche Angehörige und Fans des Vereins. Sodass gerade bei den Abendveranstaltungen im Vorfeld des Marathons teilweise knapp 30 Personen anwesend waren.
Eine kleine Abordnung von 8 Mitgliedern reisten bereits am Freitag (10. Mai 2013) nach Regensburg und bezog das Hotel nahe der „Einkaufsmeile“ – den Regensburg-Arcaden. Dazu gehörten unter anderen der nimmermüde Abteilungsleiter Heinz Schmid und der Organisator vom Dienst Klaus Hess. Sie bereits Wochen zuvor von der Anmeldung bis zur Hotelreservierung eine Vielzahl von wichtigen Aufgaben übernommen.
Klaus Hess sorgte wie jedes Jahr dafür, dass dem Verein eine vernünftige Unterkunft, eine Lokalität für die Kohlenhydrat-Versorgung im Vorfeld des Marathons (Samstag) und eine „Brauerei“ für die After-Show-Party zur Verfügung stand.
So war nun alles angerichtet und bis zum Samstag konnte zunächst einmal die Begebenheiten vor Ort in Augenschein genommen werden. Das Hotel war rustikal, aber genau richtig für eine solche Unternehmung. Denn schließlich ging es nicht um ein luxuriöses Wellness-Wochenende, sondern um eine günstige Unterkunft zum Schlafen und die Vorbereitung auf das Event.
Bereits am frühen Samstag-Morgen (7 Uhr) wurde sich in guter Tradition zum Warm-Laufen getroffen. Hierbei bewährte sich der Regensburg-Kenner Heinz-Dieter Kruse. Er lotste die Frühaufsteher (nur 5 hatten sich motivieren können) mit gewohnter Routine durch die wunderschönen Gassen der Altstadt – rund um die Residenz der Fürstin Gloria von Thurn und Taxis. So konnte man durchaus mal einen Blick auf das Anwesen werfen um einen Blick von ihr zu erhaschen. Was natürlich nicht gelang. Fast wie programmiert erreichte die Gruppe nach gut 5 Kilometern dann wieder das Hotel um in Anschluss mit den restlichen Mitgliedern gemütlich frühstücken zu können.
Nach der Abholung der Start-Unterlagen und diverser Einkäufe auf der Marathon-Messe stand eine eingehende Stadt-Besichtigung mit Shopping-Tour auf dem Programm. Dabei fiel besonders die Vorliebe für süße Verführungen auf. Sowohl Heinz und Hannelore Schmid als auch Susanne Henke und Ihr Lebensgefährte Norbert konnten bei den Schokoladen-Variationen einer bekannten Kaffee-Kette nicht widerstehen. Als Alibi führte beispielsweise Heinz Schmid ein ausgeklügeltes Trainingsprogramm des ambitionierten Vereinsmitglieds Vassilios Fourkiotis an. Dieser bereitete sich selbst am Tag vor dem Wettkampf noch mit kleinen Schoko-Snacks auf. Dem wollte Heinz natürlich nicht nachstehen. Es stellte sich allerdings heraus, dass dies im Trainingsprogramm für ihn noch nicht vorgesehen war. „Das ist in deinem Training noch nicht vorgesehen. Das ist erst die nächste Stufe.“, sagte Vassilios süffisant am Samstag-Nachmittag.
Für Naschereien war trotzdem Zeit. Wie am Vortag trafen sich nun alle Mitglieder des Lauftreff in einem netten Cafe am Haidplatz. Die Gruppe war nun deutlich angewachsen und wurde aus diesem Grund auch in einem architektonisch interessanten Raum des Cafe platziert. Dort wurde neben gehaltvollen Salat auch das ein oder andere Stück Kuchen verputzt.
In der Zwischenzeit wurde auch die Location für den Abend von Klaus Hess und Danny Schulze in Augenschein genommen. Von außen machte die Spaghetteria ganz in der Nähe des Cafe nicht gerade viel her. Man hätte sie glatt übersehen können. Von innen aber vermittelte sie viel Gemütlichkeit und ausreichend Platz für die hungrigen Läufern am Abend.
Als der SCUG dann gegen 18.30 Uhr mit einer Stärke von 26 Personen dort ankam, bestand zunächst der Verdacht, dass man dort für mächtig Aufsehen sorgen würde. Doch zeitgleich erschienen noch die Gruppen von zwei Junggesellen-Abschieden und zahlreiche andere Gäste. Es hatte dort ja schließlich gut 70 Personen Platz.
Der Clou des Abends war das sogenannte „Nudel-Erlebnis“, bei welchem man sich ab einer Gruppe von 3 Personen, eine Soße (aus vorher festgelegten 10 Soßen) auswählen konnte und dann soviel Pasta essen konnte, wie man schafften. Entgegen der Befürchtungen von Organisator Klaus Hess, fand diese praktische und günstige Variation regen Anklang. Bis auf wenige Ausnahmen bestellte Alle diese „Flatrate“.
Nach eine paar Absprachen mit den sehr routinierten Bedienungen wurden dann die Bestellungen aufgegeben. Es dauerte zwar geraume Zeit (zum Unbehagen mancher Mitglieder erhielten manche ihre Bestellung teilweise 20 Minuten früher) bis alle Essen konnte, aber hungern musste am Ende keiner. Und es schmeckte hervorragend. Jeder Läufer konnte sich hier eine ausreichende Grundlage für den Wettkampf legen – so war es auch gedacht. Es wurde sich bis auf wenige Ausnahmen auch an die alkoholfreien Getränke gehalten und größere Kalorienbomben vermieden.
Anschließend lief der Tross gut versorgt durch die herrlich erleuchtete Altstadt, vorbei an der „Fürstlichen Brauerei Thurn und Taxis“ (die als After-Show-Location für Sonntag gebucht war) zurück zum Hotel. Es hieß nun allen Fokus auf den Wettkampftag zu legen, gut zu schlafen und die benötigten Utensilien bereit zu legen.
Nun war also der Tag der Entscheidung gekommen. Die Startzeiten waren für den Marathon und den Halbmarathon jeweils 8.30 Uhr und für den Viertelmarathon 11.30 Uhr. Pikant war im Vorfeld noch die Entscheidung von Hannelore Schmid, die sich nach einem Traum einige Tage zuvor kurzfristig dazu entschied doch den Marathon zu laufen. Da konnte ihr Mann Heinz Schmid natürlich nicht nachstehen. Beide liefen an diesem Tag statt des Halbmarathon doch die volle Distanz.
Nach einem extra für den Lauftreff vom Hotel um 6 Uhr vorbereiten „Läuferfrühstück“ mit gehaltvollen Nährstoffe von Toast über Honig und diversen Obst konnte es dann losgehen. Klaus Hess wurde von der Dame des Hauses allerdings noch ermahnt. Wenn er schon das Frühstück für den Verein so früh bestellte, dann solle er auch selbst zu diesem Zeitpunkt erscheinen. Er konnte aufgrund einer Verletzung nicht mit laufen. Er erklärte sich aber vorbildlich dazu bereit die Läufer im Shuttle-Service zum Start zu fahren, da der Weg mit über 4 Kilometer doch ein wenig weit war.
So kamen alle Beteiligten rechtzeitig zum Start.
Kurz vor dem Start wurde noch ein gemeinsames Foto von alle Läuferinnen und Läufern des SCUG gemacht und dann ging es Punkt 8.30 Uhr für die Marahton-/Halbmarathonläufer los. Die Strecke führte zunächst Richtung Altstadt und anschließend vorbei am Industriegebiet zur „Continteal Reifen-Teststrecke“ und wieder zurück zum Start-/Zielbereich. Für die Marathonläufer musste sie zwei Mal gelaufen werden, da eine Runde gut 21 Kilometer lang war. Sie war abwechslungsreich und führte auch über ungewohnten Untergrund wie Kopfsteinpflaster, wo man gerade in der zweiten Runde aufpassen musste. Denn bei Ermüdung konnte dies schnell zur Gefahr werden. Die Teststrecke am Wendepunkt der Strecke stellte sich als besondere Herausforderung für alle Läufer heraus. Es war ein etwa 1 Kilometer langes Oval, auf denen normalerweise Reifen getestet wurden. So mussten die Teilnehmer gerade in der zweiten Runde ihr Stehvermögen testen. So mancher dachte: „Wenn ich beim zweiten Mal auch noch so flott hier lang kommen, dann bin ich zufrieden.“.
Es kristallisierte sich bereits sehr schnell von Vereinsseite eine klare Spitzengruppe heraus. Sie bestand aus der hochmotivierten Vanessa Enk, dem Australien-Rückkehrer Georg Vollmer, dem „Ich will unter 4 Stunden bleiben“-Läufer Stefan Geiger sowie den hart trainierenden Vassilios Fourkiotis und Hans Eriksen, der nach einjährigem „Auslandsaufenthalt“ in Hamburg wieder zurück war.
Die Strecke war so angelegt, dass sich die Läufer des SCUG häufig begegnen konnten. So wurde zum Beispiel die Straße zur Teststrecke sowohl auf den Hinweg als auch auf dem Rückweg verwendet. Das motivierte zusätzlich. Das Wetter war zunächst sehr vernünftig – bewölkt und etwa 15 Grad. Es war aber angekündigt, dass es zum Mittag hin ungemütlich mit Wind und Regen werden sollte. Dies bewahrheitete sich dann auch.
Doch zunächst lief für alle Mitglieder des Vereins alles nach Plan. Neben der Spitzengruppe machten auch die Neulinge wie zum Beispiel Thomas Geißler, der seinen ersten Marathon lief eine gute Figur. Es war zwar hart, aber er biss sich durch. Weniger erfolgreich verlief das Rennen allerdings für drei andere Mitglieder des Lauftreffs. Sowohl Georg Vollmer als auch Vassilios Fourkiotis musste das Rennen kurz vor der Halbmarathon-Distanz verletzungsbedingt abbrechen.
Die Enttäuschung war groß. Zudem musste auch Hans Eriksen nach gut 16 Kilometern kürzer treten und konnte die letzten 5 Kilometer bis zum Ende des Halbmarathons nur noch zu Fuß unter Schmerzen zurücklegen. Immerhin konnte er noch gewertet werden.
Besser lief es für die übrigen Läufer. Sowohl Vanessa Enk, die sich spätestens nach gut 25 Kilometern deutlich vom Rest des Vereins absetzen konnte, als auch bei den Routiniers Heinz und Hannelore Schmid oder dem Altmeister Hans-Joachim Spieler (mit über 70) lief es sehr ansprechend. Manch einer musste aber dem zu hohem Tempo der ersten Runde Tribut zollen. So musste sich Heinz-Dieter Kruse nach gut 25 Kilometern eingestehen, dass er einen Gang zurück schalten musste und seinen Partner Danny Schulze ziehen lassen.
Das Ziel erreichten sie jedoch dann alle. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang das „Nesthäkchen und Vorzeigeathletin“ Vanessa Enk. Sie distanzierte die übrigen Vereinsmitglieder um mindestens eine halbe Stunde mit einer sensationellen Zeit von 3:37:25 Stunden. Sie verbesserte sich dabei auch im Vergleich zum Vorjahr um gut 7 Minuten. Außerdem wurde Sie 3. in ihrer Altersklasse (WH). Einen weiteren großen Erfolg konnte der älteste Läufer des Vereins feiern. Hans-Joachim Spieler erreichte nach 4:37:47 Stunden völlig erschöpft und von Krämpfen geschüttelt das Ziel. Er belegte allerdings in seiner Altersklasse (M70) eine hervorragenden 1. Platz. Anschließend musste er sich jedoch ärztlich mit Infusionen und Massagen behandeln lassen. Nach gut einer Stunde, war er aber wieder zurück unter den Mitgliedern. Besondere Beachtung fand allerdings auch die Leistung Hannelore Schmid. Sie entschied sich ja wie beschrieben erst kurzfristig für den Marathon und belegte dann mit einer Zeit von 5:08:49 Stunden einen beachtenswerten 3. Platz in Ihrer Altersklasse (W55).
Als sehr hilfreich erwies sich nach Aussage von allen Läufern die Unterstützung von Fahrrad- Motivator Stefan Liese. Wo man auch hinschaute, überall schien er zu sein um die geschundene Seele der Läufer wieder aufzupolieren. So verhalf er sowohl Vanessa Enk als auch Hannelore Schmid in den entscheidenden Momenten zu den letzten Prozenten ihrer Kraftreserven. Er legte dabei unglaubliche 60 Kilometer auf dem Fahrrad zurück. Diese Leistung wurde neben der Unterstützung durch alle anderen Vereins-Angehörigen im Anschluss gebührend gewürdigt.
Nach all den Strapazen hatten sich die Läuferinnen und Läufer des SCUG am Abend eine reichhaltige Stärkung mit fürstlichen Leckereien und auch „alkoholischen“ Getränken mehr als verdient. Nach teils längerer Abstinenz von den Köstlichkeiten des Lebens wurde nun reichhaltig zugeschlagen.
Abteilungsleiter dankte zum Abschluss des Saisonhighlights in der „Fürstlichen Brauerei Thurn und Taxis“ alle Beteiligten und ehrte alle gezeigten Leistungen. Es wurde bei reichlich „Hopfenkaltschale“ über die Unwegbarkeiten des Wettkampfes wie dem einsetzenden Regen und die erbrachten Erfolge philosophiert.
Aber über eines waren sich alle einig: Es war ein gelungenes Wochenende beim 22. Regensburg- Marathon. Jeder hat sein Bestes gegeben und konnte für sich etwas aus diesem Event mitnehmen.
Nun liegt der Fokus bereits auf anstehenden Wettbewerben wie zum Beispiel dem Halbmarathon in Weilheim und der Planung für den Marathon 2014.
Weitere Informationen zum Verein finden Sie unter: scug-lauftreff.de.
(ds)